Unser Ziel

Durch die Teilnahme an dem Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ will Kitzingen das Erreichte und seit Jahren bereits erfolgreich Praktizierte auch über die Stadtgrenzen hinweg in der Öffentlichkeit selbstbewusst und deutlich zeigen. Weiterhin möchten wir unser bisheriges Engagement in einer sich verändernden und wachsenden Kommune erfolgreich auf die Zukunft ausrichten.

Entsprechend werden wir es uns zum Ziel setzen, den Vorrang des Kindeswohls und die Teilhabe junger Menschen nachhaltig als Querschnittsthema in die Verwaltungsprozesse und Entscheidungen aller Ämter zu fokussieren. Daraus folgt, dass wir Kinder und Jugendliche immer dort gezielt einbinden, wo es um deren Belange geht. Wenn wir nachkommende Generationen frühzeitig motivieren und befähigen, an kommunalpolitischen Entscheidungen mitzuwirken, werden wir deren Potenziale nachhaltig für unsere Stadt nutzen können.

Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune Kitzingen (6,5 MB)

 

Unsere Voraussetzungen

Kitzingen als Große Kreisstadt ist mittlerweile Heimat für Menschen aus mehr als 100 Nationen. Mit aktuell 4364 Kindern sind ca. 18% der Bevölkerung unter 18 Jahren. Selbst wenn jeder 5. Kitzinger unter 18 Jahren ist: Der demographische Wandel zeigt sich auch in einer Stadt wie Kitzingen. Im Verhältnis gibt es mehr alte Menschen als Kinder und Jugendliche. Dies kann zu einem Missverhältnis bei der politischen Meinungsbildung führen, weil Kinder und Jugendliche – im Gegensatz zu Senioren – kein Wahlrecht haben.

Unsere Herausforderungen

Die Interessen von Kindern und Jugendlichen sollen unmittelbar und dauerhaft Gehör finden. Darüber hinaus brauchen junge Menschen Möglichkeiten, um Beteiligung lernen zu können. Hierzu müssen wir junge Menschen vermehrt über das Funktionieren einer Kommune informieren, Beteiligungsstrukturen ausbauen und sichern. Vor allem müssen wir Beteiligung und Demokratie im Alltag junger Menschen praktisch erlebbar machen.

Geplante Maßnahmen

Maßnahme 1 | Spielleitplanung | Status: geplant Q1 2024

Die Spielleitplanung ist ein langfristiges und umfassendes Planungsinstrument. Sie richtet ihren Blick auf das gesamte Wohnumfeld von Kindern und Jugendlichen. Unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zielt sie darauf ab, Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräume strukturell und dauerhaft qualitativ und quantitativ zu sichern, Angsträume durch Hilfeinseln zu eliminieren und sichere Verkehrswege zu gewährleisten. Zur Durchführung wird ein externes Planungsbüro eingesetzt.

Die Stadtverwaltung stellt in den relevanten Sachgebieten von Bauamt, Ordnungsamt und Jugendarbeit die notwendigen Ressourcen zur Umsetzung zur Verfügung. Der Stadtrat beschließt die Begleitung zur Erstellung des Konzepts durch ein externes Büro und stellt die notwendigen Mittel in Höhe von ca. 25.000 € zur Verfügung. Im Rahmen der Spielleitplanung werden auch zukünftige Beteiligungsabläufe für Planungs- und Bauvorhaben verbindlich festgelegt.

Maßnahme 2 | Kinderfreundliche Verkehrsplanung | Status: geplant Q1 2024

Um das Kindeswohl im Straßenverkehr zu sichern werden stadtteilbezogene Partizipationsveranstaltungen mit Schüler_innen aller Schularten durchgeführt. Es wird eine IST- Analyse zu aktuellen Rad- , Fuß-, und Schulwegen durchgeführt und gegebenenfalls notwendige Alternativen erarbeitet. Dabei sollen verschiedene Altersgruppen gleichermaßen beteiligt werden.

Maßnahme 3 | Verkehrskonzept vor Schulen | Status: geplant Q1 2024

Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung legen Leitlinien fest, wie mit dem zu hohen Verkehrsaufkommen zu den Hol- und Bringzeiten vor Schulen umgegangen werden soll. Entsprechend der Leitlinien werden ggf. Infomaterial erstellt, Kampagnen durchgeführt oder verkehrsräumliche Lösungen erarbeitet und umgesetzt.

Maßnahme 4 | Abstimmungsroutinen innerhalb der Verwaltung | Status: in Umsetzung

Kinder- und jugendrelevante Themen treten als Querschnittsthema in vielen Sachgebieten der Verwaltung auf. Für gelingende Entscheidungs- und Beteiligungsprozesse sind demnach eine verbindliche Beteiligung aller Verwaltungsmitarbeiter und eine gute Koordination der Verantwortlichen wichtig. Es wird ein Abstimmungssystem entwickelt, mit dessen Hilfe Politik, Verwaltungsspitze und Sachgebiete das Querschnittsthema Kinderrechte strukturell sichern können.

Es wird eine Checkliste zur „Beachtung des Kindeswohls in Verwaltungsverfahren“ eingeführt. Ablaufprozesse werden geprüft und entsprechend angepasst.

Maßnahme 5 | Bereitstellung ausreichender Ressourcen | Status: in Umsetzung

Um Kinderrechte als Querschnittsthema umzusetzen bedarf es ausreichend personeller Ressourcen. Die Stadtverwaltung stellt diese personellen Ressourcen dauerhaft zur Verfügung und baut sie gegebenenfalls aus.

Maßnahme 6 | Mitzeichnungspflicht bei Beschlüssen | Status: in Umsetzung

Der Stadtrat fasst einen Beschluss über die Mitzeichnungspflicht bei Beschlussvorlagen (z.B. des Jugendpflegers oder einer anderen Person) zur Prüfung der Berücksichtigung von Kinder- und Jugendinteressen und zur Wahrung der Kinderrechte.

Maßnahme 7 | Kinder- und Jugendbüro | Status: Eröffnung geplant Q3 2024

Es wird ein schriftliches Konzept für das Kinder- und Jugendbüro erstellt. Das Kinder- und Jugendbüro wird im neuen Jugendhaus als gut erreichbare Anlauftstelle integriert. Die dort vorgebrachten Themen werden durch den Stadtjugendpfleger an die entsprechenden Verwaltungsressorts oder in politische Gremien weitergeleitet und dort bearbeitet. Das Kinder- und Jugendbüro ist zudem die Ombudsstelle der Stadt.

Maßnahme 8 | Konzeptentwicklung Kinder- und Jugendbeteiligung | Status: in Umsetzung

Um Beteiligungsprozesse und -strukturen in Kitzingen zu festigen werden ein umfassendes Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung entwickelt sowie verbindliche Qualitätsstandards für Beteiligungsverfahren festgelegt. Da Beteiligung als Querschnittsthema verschiedene Bereiche der Verwaltung betrifft, werden neben den jungen Menschen auch VerwaltungsmitarbeiterInnen bei der Erarbeitung eingebunden.

Maßnahme 9 | Jugendbefragung | Status: geplant 2025

Um die Zufriedenheit junger Menschen zu überprüfen und um die Belange, Wünsche und Anregungen junger Menschen in bevorstehende Planungs- und Entscheidungsprozesse frühzeitig einzubeziehen, werden in regelmäßigen Abständen Jugendbefragungen durchgeführt.

Maßnahme 10 | Politische Bildung durch Schülerexkursionen ins Rathaus | Status: in Arbeit

Junge Menschen werden regelmäßig durch den Oberbürgermeister oder politische Vertreter ins Rathaus eingeladen.

Die Funktionweise der Kommunalpolitik und aktuelle Themen werden den jungen Menschen erläutert. Verantwortungsträger aus Politik und Verwaltung begegnen hier jungen Menschen im direkten Gespräch auf Augenhöhe.

Maßnahme 11 | Ausbau und Bewerbung der Jugendapp | Status: in Arbeit

Die Jugendapp wird verstärkt für Info- und Dialogangebote ausgebaut und beworben. Relevante Inhalte werden regelmäßig mit den Jugendlichen erarbeitet und erweitert.

Maßnahme 12 | Ergebnisse aus Beteiligungs- und Evaluationsprozessen | Status: in Arbeit

Um das Kindeswohl im Straßenverkehr zu sichern werden stadtteilbezogene Partizipationsveranstaltungen mit Schüler_innen aller Schularten durchgeführt. Es wird eine IST- Analyse zu aktuellen Rad- , Fuß-, und Schulwegen durchgeführt und gegebenenfalls notwendige Alternativen erarbeitet. Dabei sollen verschiedene Altersgruppen gleichermaßen beteiligt werden.

Wie wird man Kinderfreundliche Kommune?

Das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" wird vom Verein "Kinderfreundliche Kommunen e.V." vergeben. Jede Kommune durchläuft ein individuelles Programm mit festgelegten Schritten.

Zunächst muss der Stadtrat einen Beschluss fassen, dass die Stadt eine Kinderfreundliche Kommune werden möchte. Der Kitzinger Stadtrat hat am 11. März 2021 beschlossen, dass die Stadt Kitzingen sich für das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" bewerben soll.

Anschließend folgt eine Bestandsaufnahme. Durch eine Umfrage werden Stärken und Schwächen der Kommune ermittelt. In Kitzingen gibt es bereits eine gute und moderne Infrastruktur. Schulen, Kindergärten und Turnhallen werden neu gebaut, erweitert und renoviert, um die Herausforderungen der Zeit zu meistern. Kitzingen verfügt über ein attraktives Frei- und Hallenbad und wird im kommenden Jahr 9,5 Millionen Euro in den Bau eines Hauses für Jugend und Familie investieren. Dabei werden auch Kinder und Jugendliche in der Kommune direkt befragt. Die Ergebnisse fließen in die Bestandsaufnahme mit ein.

Die Auswertung der Analyse und der Kinderbefragung ergibt konkrete Handlungsempfehlungen, die in einem Aktionsplan festgehalten werden. Im Aktionsplan werden konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Kinderrechte festgelegt. Die Umsetzung wurde durch den Kitzinger Stadtrat am 04. Mai 2023 beschlossen.

Das Siegel erhält die Kommune nach der Prüfung des Aktionsplans durch den Verein "Kinderfreundliche Kommunen e.V.". Am 23. September 2023 wurde unserem Oberbürgermeister Stefan Güntner das Siegel "Kinderfreundliche Kommune Kitzingen" übergeben.

Drei Jahre Zeit hat jede Kommune den Aktionsplan umzusetzen. Die Umsetzung erfolgt unter der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Anschließend erfolgt eine erneute Prüfung durch den Verein.

Ihr Kontakt

JungStil

Jochen Kulczynski
Königsberger Straße 11
97318 Kitzingen

09321/ 924027
09321/ 924028
jungstil(at)stadt-kitzingen.de
http://www.jungstil-kitzingen.de/

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