Integriertes Klimaschutzkonzept

Die Stadt Kitzingen ist aufgrund ihrer geographischen und topographischen Lage besonders vom Klimawandel betroffen, was sich anhand der Temperaturrekorde und Trockenheitsphasen in den letzten Jahren verstärkt bemerkbar macht. Deswegen intensiviert die Stadt Kitzingen Ihre Anstrengungen im Bereich Klimaschutz, indem der Stadtrat eine Klimaschutzmanagementstelle befürwortet hat und eine Förderung hierfür erfolgreich beantragt werden konnte.

Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums konnte die Stelle des Klimaschutzmanagers zum 01.07.2022 mit Herrn Martin Schneider besetzt werden. Das Ziel der Stelle ist die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Kitzingen bis Ende Juli 2024.

Das Klimaschutzkonzept umfasst möglichst alle klimarelevanten Bereiche und beinhaltet konkrete Maßnahmen zur Erreichung der beschlossenen nationalen Klimaschutzziele. Lokale Besonderheiten werden berücksichtigt, damit das Konzept und die darin enthaltenden Maßnahmen hochgradig individuell und passgenau ausfallen. Bestandteile des Konzepts sind eine Bestandsanalyse des kompletten Stadtgebiets der klimarelevanten Bereiche, darauf aufbauend eine Energie- und Treibhausgasbilanz mit anschließender Potenzial- und Szenarienanalyse sowie abschließend einem Maßnahmenkatalog.

Dabei sollen insbesondere die folgenden Bereiche betrachtet werden:

  • Erneuerbare Energien
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Wärme- und Kältenutzung
  • Mobilität
  • Eigene Liegenschaften

Ebenso werden nachfolgende Themenfelder in einer geringeren Intensität behandelt:

  • Flächenmanagement
  • Private Haushalte
  • Beschaffungswesen
  • Abwasser und Abfall
  • IT-Infrastruktur

Alle gesellschaftlichen Akteur*innen sind herzlich eingeladen, sich an der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes zu beteiligen und eigene Ideen für Klimaschutzmaßnahmen vorzuschlagen.

Klimaschutzmanager

Martin Schneider ist seit Anfang Juli 2022 Klimaschutzmanager der Stadt Kitzingen. Der Ingenieur für Bauphysik und Energieberatung hat die letzten Jahre für ein Bauplanungsbüro in Niedersachsen gearbeitet und dort energetische Konzepte im Rahmen der Sanierung und dem Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden aufgestellt und ausgeführt. Der aus Schweinfurt stammende Klimaschutzmanager sieht vor allem in der lokalen Energieautarkie, der Mobilitätswende und der Klimaanpassung die größten Herausforderungen. Er ist für die Steuerung des Prozesses zur Erstellung des Klimaschutzkonzeptes zuständig und trägt die Gesamtverantwortung. Das Klimaschutzkonzept legt den Grundstein für die Klimaschutzmaßnahmen und –erfolge in den nächsten Jahren und dient somit als Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe. Martin Schneider ist ebenfalls für die begleitende Öffentlichkeitsarbeit, die Moderation von Veranstaltungen sowie die Sensibilisierung und Mobilisierung von Bürger*innen und anderen Akteur*innen zuständig.

Wir möchten Ihre Meinung und Ihre Vorschläge für den Klimaschutz der Stadt Kitzingen wissen. Falls Sie Anmerkungen oder Vorschläge zum Thema Klimaschutz in der Stadt Kitzingen haben oder an einer Mit- bzw. Zusammenarbeit interessiert sind, melden Sie sich gerne bei unserem Klimaschutzmanager Martin Schneider.

 
Klimaschutzmanagement

Martin Schneider
Kaiserstraße 13/15
97318 Kitzingen

Zimmer 0.12

09321/20-6130
09321/ 20-96130
martin.schneider(at)stadt-kitzingen.de

Sprechstunde

Donnerstag: 14 - 16 Uhr

 

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtung.

Förderkennzeichen: 67K19140

Weiterführende Informationen:

https://www.klimaschutz.de/de

https://www.klimaschutz.de/de/ueber-die-initiative

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/klimaschutz-deutsche-klimaschutzpolitik.html

Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Logo Nationalen Klimaschutzinitiative
 

Hintergrund

Kitzingen liegt mitten in der bayerischen Klimaregion Main. Diese Region ist stärker als andere Bundesländer und Regionen vom Klimawandel betroffen. Von 1951 bis 2019 ist die Jahresmitteltemperatur im Schnitt um 1,8 °C gestiegen. Hierbei sind vor allem die Sommertemperaturen hervorzuheben, die sich im Schnitt sogar um 2,4 °C vergrößert haben. Es wurde ebenso ein deutlicher Anstieg von Hitzetagen (Tage mit einer maximalen Temperatur von mehr als 30 °C) und von Tropennächten (Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt) erfasst. Die letzten Jahre waren sogar wärmer als die Durchschnittswerte und als auch die prognostizierten Werte. Ohne Maßnahmen zum Klimaschutz wird in den nächsten 60 Jahren eine weitere deutliche Steigerung der Temperaturen verzeichnet werden.

Aufgrund der dichten Bebauung in Kitzingen (gerade in der Altstadt) wirkt die lokale Hitzebelastung noch größer. Viele versiegelte Flächen und Gebäude, kaum Begrünung innerhalb der Stadt und dunkle Asphaltflächen führen zu sogenannten Wärmeinseln mit der Folge, dass es in der Stadt deutlich wärmer als im Umland ist.

Das Pariser Klimaabkommen wurde im Dezember 2015 auf der internationalen Klimakonferenz in Paris beschlossen. Es enthält Ziele und Maßnahmen, um die Ursachen des Klimawandels global einzudämmen. Dabei sollen die Emissionen von Treibhausgasen so reduziert werden, dass die Erderwärmung auf maximal zwei, idealerweise 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit beschränkt wird. Es ist die erste völkerrechtlich bindende Klimaschutzvereinbarung auf globaler Ebene mit inzwischen insgesamt 197 Vertragsparteien.

Mit dem novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz hat die Bundesregierung sich das Ziel gesteckt, die deutschen THG-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 65% gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Bis 2040 müssen die THG-Emissionen um 88% gemindert und bis 2045 THG-neutralität verbindlich erreicht werden.

 Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt